Das 8. Wildparkkonzert war für Bernd Rosenkranz vorerst das letzte – er geht nach Südafrika

aus MAZ vom 13.05.2008 von Steffi Pyanoe

POTSDAM / WILDPARK – Das achte Picknick-Konzert im Wildpark nutzten am Pfingstmontag rund 400 Besucher, um bei Kaiserwetter Wandern oder Radfahren mit musikalischem Genuss zu verbinden. Aber Bernd Rosenkranz war vermutlich der einzige Konzertbesucher, der dafür eigens einen Flug umgebucht hatte. Der langjährige Vorsitzende des Wildpark e.V. wandert gemeinsam mit seiner Frau nach Südafrika aus, Montag Abend schon sollte er im Flieger sitzen. „Ich übernehme an der Universität in Kapstadt den Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie, am 15. Mai geht es los“, freute sich Rosenkranz. Aber dieses Konzert wollte er noch mitnehmen. Mit Monika und Bernd Rosenkranz verliert der rührige Verein zwei engagierte Mitstreiter. Bis zu den nächsten Wahlen 2009 hält Olaf Riecke den geschäftsführenden Vorsitz inne.

Der Abschiedsschmerz konnte allerdings die Freude an dem traditionellen Konzert mit der Potsdamer Vokal-Gruppe Hohes C nicht trüben. Gut 250 Ausflügler lagerten sich am Wegestern, zehrten aus mitgebrachten Picknickkörben oder versorgten sich am Kuchenbüfett des Vereins. „Wir sind schon zum dritten Mal hier, das erste Mal aus Zufall, und das hatte uns damals sehr gut gefallen“, erklärte Rainer Düring, der mit Ehefrau Edith und zwei befreundeten Paaren aus Geltow mit dem Rad gekommen war. Aber auch die jüngere Generation war gut vertreten, viele Familien mit Kindern nutzten die lockere Atmosphäre für einen Konzertbesuch der besonderen Art. Dem siebenjährigen Hendrik und seinem kleinen Bruder Malte aus Potsdam gefiel, dass sie im Unterholz klettern und spielen konnten. Indes sorgten die fünf Sänger für Unterhaltung: Mit Klassikern der Commedian Harmonists und Adaptionen von Louis Armstrong bis zu den Ärzten und Beatles war für junge und ältere Schlagerfans etwas dabei. Das Publikum wurde hin und wieder zum Mitmachen angeregt, Wellenrauschen und Möwengeschrei als Kulisse für ein Lied über ein romantisches Techtelmechtel am Strand erzeugten allgemeine Heiterkeit. Die jungen Männer bewiesen komödiantisches Geschick und durften auch gern über schwule Hunde singen, ohne auf dem Index des guten Geschmacks zu landen. Als eine der vielen Zugaben und kleines Abschiedsständchen für den Mann mit dem weitesten Heimweg (per Flieger nach Kapstadt) sangen dann alle: „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder…“