Aus MAZ | 10.02.2006

Caputher Widerstand formiert sich heute

POTSDAM-LAND Die Bürgerinitiativen, die gegen die Ortsumgehung Potsdam kämpfen, bereiten sich auf eine Mitwirkung in der „Arbeitsgemeinschaft Integriertes Verkehrskonzept Potsdam – Potsdam-Mittelmark“ vor. Wie vom Caputher Hans-Joachim Kursawa zu erfahren war, werden die beiden Vertreter der Bürgerinitiativen (BI), die in der Verkehrs-AG mitarbeiten sollen, am 8. März gewählt. In einem zweiten Wahlgang werden außerdem ihre beiden Stellvertreter bestimmt. Vereinbart ist, dass bei dieser Wahl jede BI eine Stimme hat – unabhängig von ihrer Größe und Mitgliederzahl. Die Wahl ist ein Vorgriff auf die Verabschiedung der Geschäftsordnung der AG, die bislang nur im Entwurf vorliegt. Dort steht unter Punkt 2, dass zwei Vertreter der Bürgerinitiativen an den Sitzungen der AG „mit beratender Stimme“ teilnehmen können. Das müssen die AG-Mitglieder allerdings noch absegnen. Am 28. März wollen sie über die Geschäftsordnung entscheiden.

Die Wahl der BI-Vertreter einige Tage vorher soll auch ein Signal sein, dass die Bürgerinitiativen zusammen stehen und kein Problem haben, gemeinsame Vertreter zu benennen, hieß es. Über Personen, die zur Wahl antreten werden, sei noch nicht gesprochen worden. Die einzelnen Initiativen könnten jetzt ihre Kandidaten benennen, die am 8. März ins Rennen gehen. Kursawa kündigte bereits an, dass die neue Caputher Bürgerinitiative mindestens einen Kandidaten aufstellen wird. Wie berichtet, wollen die Caputher heute Abend eine Initiative gegen die „Havelspange“, dem Kernstück der Ortsumgehung Potsdam, gründen. Die Versammlung findet um 19.30 Uhr im Forsthaus Templin (Seminarraum 1. Stock) statt. Laut Kursawa ist der Widerstand gegen die Havelspange, wie die Verbindung von B1 und B2 über den Templiner See genannt wird, in Caputh inzwischen zu einem „Selbstläufer“ geworden. Unabhängig vom Vorhaben, eine Bürgerinitiative ins Leben zu rufen, läuft jetzt eine Unterschriftensammlung gegen diese Straße, die von Caputher Bürgern in Gang gesetzt worden sei.

Mit den Caputhern im Boot wären es mittlerweile acht Aktionsgruppen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den Bau der Ortsumgehung Potsdam zu verhindern. Mit dabei sind noch Initiativen aus Bergholz-Rehbrücke, Werder, Michendorf, Golm, Wildpark-West sowie aus Potsdam „Argus“ und die BI „Forststraße“. Die Initiativen seien dabei ausdrücklich bereit, in der Verkehrs-AG mitzuarbeiten, die sich speziell mit der Havelspange und der Verbindung von B 1 und L 90 über den Zernsee nach Werder beschäftigen soll. In der AG hätten ihre Vertreter laut Geschäftsordnungsentwurf Rede-, aber kein Stimmrecht. „Wir gehen davon aus, dass die BI-Vertreter auch Akteneinsichtsrecht bekommen“, sagt Kursawa. Fairerweise sollte dieser Punkt noch mit in die Geschäftsordnung aufgenommen werden. Sonst sei ein ordentliches Arbeiten nicht möglich. „Es sollte keiner daran interessiert sein, dass die Mitarbeit der BI-Vertreter nur eine Alibi-Funktion hat“, so Kursawa. jst (Potsdam-Mittelmark)